In den letzten Jahren hat sich im Umgang mit psychischen Erkrankungen einiges verändert. Früher wurden sie tabuisiert und stigmatisiert, heute gehen viele offener mit dem Thema „Mental Health“ um. Mit gut recherchierten, wissenschaftlich fundierten Informationen möchten wir einen Beitrag zur Aufklärung & Hilfe leisten.
Bei uns finden Sie allgemeinverständlich aufbereitete Informationen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und Symptomen sowie interessante News aus der Forschung.
Wir möchten mit dieser Website einen Beitrag zu mehr Verständnis für psychische Störungen leisten und über Behandlungsoptionen, z. B. Psychotherapie und medikamentöse Behandlung aufklären.
Viele Betroffene und Angehörige sind unsicher, wer ihnen bei psychischen Symptomen und Belastungen helfen kann. Bei uns finden Sie Links von überregionalen und regionalen Hilfestellen und Institutionen.
Epidemiologie
Psychische Krankheiten wirken sich auf das Denken, das Verhalten und/oder die Emotionsregulation und damit auch auf das Selbstbild aus. Schätzungen gehen davon aus, dass fast 18 Mio. Menschen in Deutschland im Verlauf eines Jahres von einer psychischen Störung betroffen sind1.
Zu den häufigsten Erkrankungen gehören Angststörungen, depressive Erkrankungen in unterschiedlichen Ausprägungen von unipolaren bis zu rezidivierenden Störungen sowie bipolare Störungen und Manien, und alkohol- sowie medikamenteninduzierte Störungen2.
Unsere Welt verändert sich in einem bisher nie dagewesenen Tempo: Globalisierung, Digitalisierung, Veränderungen von Arbeits- und Lebenswelten sowie Krisen verlangen von jedem einzelnen Menschen enorme Anpassungsleistungen. Fehlen Strategien im Umgang mit diesen Herausforderungen können psychische Störungen entstehen. Hier finden Sie Informationen über die häufigsten Krankheiten im psychischen Bereich:
Ätiologie
Psychische Störungen entstehen in einem komplexen Zusammenspiel aus endogenen Faktoren, die in der Genetik/Biologie des Menschen begründet sind, und exogenen, äußeren Einflüssen. Zu letzteren zählen beispielsweise traumatische Erfahrungen, prekäre sozioökonomische und familiäre Verhältnisse sowie Stress.
Wie eine Längsschnittstudie zeigt, machen genetische Faktoren nur circa 40 % des Erkrankungsrisikos bei Depressionen aus. Weitere Einflussfaktoren liegen in der individuellen Biografie: Wer als Kind oder Jugendlicher hohen Belastungen im sozialen Umfeld ausgesetzt war, z. B. Vernachlässigung, körperliche und/oder sexuelle Gewalterfahrungen, Naturkatastrophen etc., hat beispielsweise ein höheres Risiko für die Entwicklung einer depressiven Erkrankung im Erwachsenenalter.3
Hier finden Sie interessante News zum Thema psychische Gesundheit aus verlässlichen Quellen in
Kurzform mit Verlinkung zum Nachlesen.
Resilienz stärken
Manche meistern schwere Krisen und Belastungen, während andere bereits bei vermeintlich kleineren Problemen psychische Belastungsreaktionen zeigen4.
Ob ein Mensch resilient ist, d. h. mit belastenden Lebensereignissen gut umgehen kann, oder vulnerabel ist, also anfällig für psychische Erkrankungen, wird durch das Zusammenspiel von biologischen, familiären und sozialen Schutzfaktoren bestimmt5. Einige dieser Faktoren können aktiv beeinflusst werden und so zur Stärkung der mentalen Gesundheit beitragen.
Als neutrale Informationsplattform können wir Ihnen leider keine
individuelle Hilfe bei psychischen Problemen anbieten. Gerne bereiten
wir für Sie aber Themen aus dem Spektrum psychische Krankheit &
Gesundheit auf. Schreiben Sie uns Ihre Fragen & Wünsche!
Hier finden Sie häufig gestellte Fragen zu psychischen Störungen und Krankheiten sowie zur psychischen Gesundheit.
Bei psychischen Symptomen ist der Hausarzt bzw. der Kinder- und Jugendarzt in der Regel der erste Ansprechpartner. Bei Verdacht auf eine psychische Erkrankung kann er seine Patienten z. B. zur weiteren Diagnostik und Behandlung an einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie überweisen oder einen Akuttermin bei einem Psychotherapeuten vereinbaren. Außerdem kennt er in der Regel lokale Beratungs-, Therapie- und Hilfsangebote vor Ort. Viele Ärzte haben Listen mit Kontaktdaten von niedergelassenen Psychotherapeuten.
Für Betroffene einer psychischen Störung ist es manchmal nicht so einfach, einen Termin bei einem Psychotherapeuten zu bekommen. In dringenden Fällen können gesetzlich Versicherte recht kurzfristig einen Termin bei einem Psychotherapeuten über die bundesweiten Terminservicestellen erhalten. Die Terminbuchung kann online, über die 116 117-App oder den Hausarzt bzw. Kinder- und Jugendarzt erfolgen. Die Zahl der Therapie-Termine ist in der Regel allerdings begrenzt und nicht immer ist es möglich, eine reguläre psychotherapeutische Behandlung direkt anzuschließen. Um psychiatrische Notfälle kümmern sich die psychiatrischen Kliniken.
Selbsttest, die auf standardisierten, anerkannten Testverfahren beruhen, eignen sich für eine erste Selbsteinschätzung der aktuellen Symptomatik – vorausgesetzt sie wurden wahrheitsgemäß beantwortet. Sie sind jedoch keinesfalls ein Ersatz für eine professionelle Diagnostik durch einen ausgebildeten Mediziner oder Therapeuten. Wenn Tests einen Hinweis auf das zugrundeliegende Verfahren geben, z. B. Beck-Test oder Beck-Depressions-Inventar, kann man davon ausgehen, dass es sich um einen standardisierten Test zur Selbsteinschätzung handelt. Hier geht’s zum Selbsttest Depression.
Wir haben für Sie die wichtigsten, bundesweit gültigen Telefonnummern auf einer eigenen Seite zusammengestellt und ergänzen diese nach und nach durch bundeslandspezifische und regionale Hilfsangebote. Grundsätzlich empfiehlt es sich, nicht nur für Betroffene einer psychischen Erkrankung, selbst eine Liste mit Notfallnummern und -kontakten zu erstellen, die im Krisenfall schnell greifbar ist. Dazu gehören neben Ärzten und ggf. Therapeuten auch Freunde, Familie etc. Die wichtigsten Telefonnummern professionell agierender Hilfestellen und Online-Hilfen bei psychischen Symptomen und Krankheiten finden Sie hier.
1 DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V.) „Valide Antworten auf zahlreiche Fragen“, https://www.dgppn.de/schwerpunkte/zahlenundfakten.html (Letzter Zugriff: 17.06.24)
2 Robert Koch-Institut (Hrsg) (2021) „Psychische Gesundheit in Deutschland. Erkennen – Bewerten – Handeln. Schwerpunktbericht Teil 1 – Erwachsene Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gemeinsam getragen von RKI und Destatis. RKI, Berlin ISBN: 978-3-89606-312-0 DOI: 10.25646/8831 https://www.rki.de/DE/Content/GesundAZ/P/Psychische_Gesundheit/EBH_Bericht_Psyschiche_Gesundheit.pdf?__blob=publicationFile (Letzter Zugriff: 17.06.24)
3 Ising, Marcus “Stresshormonregulation und Depressionsrisiko – Perspektiven für die antidepressive Behandlung“. Forschungsbericht 2011 – Max-Planck-Institut für Psychiatrie. München. https://www.mpg.de/4752810/antidepressive-behandlung (Letzter Zugriff: 17.06.24)
4 Dorsch. Lexikon der Psychologie. „Resilienz“, Stand: 28.11.2022. https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/resilienz (Letzter Zugriff: 17.06.24)
5 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg) „Resilienz und psychologische Schutzfaktoren im Erwachsenenalter – Stand der Forschung zu psychologischen Schutzfaktoren von Gesundheit im Erwachsenenalter“. Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung, Bd. 43. Köln 2012, S. 44 ff. https://shop.bzga.de/pdf/60643000.pdf (Letzter Zugriff: 17.06.24)
Unsere leicht verständlich aufbereiteten Inhalte dienen lediglich der Information. Sie können und dürfen niemals eine ärztliche oder therapeutische Diagnostik, Beratung und Behandlung ersetzen. Wenden Sie sich bei Beschwerden bitte an Ihren Arzt. Alle Inhalte wurden gewissenhaft recherchiert, dennoch können wir aufgrund der Fülle der hier behandelten Themen keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Die auf unseren Seiten aufgeführten Hilfsangebote stellen lediglich eine Auswahl dar. Wir geben keine Empfehlungen. Gerne können Sie uns für die Aufnahme weiterer, offizieller Hilfestellen kontaktieren. Wir prüfen dann, ob wir diese aufnehmen können.
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