Was weiß man über die Ursachen von Depressionen?
Was eine Depression ist, konnte die medizinische Forschung mittlerweile umfassend klären. Welche Ursachen eine psychische Erkrankung auslösen, ist jedoch noch nicht abschließend geklärt. Man geht heute von einem multifaktoriellen Entstehungsmodell aus, bei dem verschiedene Faktoren zusammenwirken.
Genetische Ursachen für die Entstehung von Depressionen werden aus Studien abgeleitet, in denen sich gezeigt hat, dass Kinder von depressiven Eltern ein erhöhtes Risiko haben, selbst zu erkranken. Es gibt jedoch nicht ein einzelnes Gen, das als Ursache für Depressionen bestimmt werden kann. Stattdessen scheinen mehrere Gene zusammenzuspielen – einige wurden mittlerweile identifiziert3.
Auch chemische Ungleichgewichte im Gehirn bzw. eine veränderte Funktionsweise der über das Gehirn gesteuerten körpereigenen Systeme haben einen Einfluss auf die Krankheit. So ist zum Beispiel das körpereigene Stresssystem (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) gestört: Nach der Ausschüttung des Stresshormons Cortisol fährt es sich nicht wieder herunter, sodass Patienten gewissermaßen unter Dauerstress leiden4.
Auch äußere Faktoren können die Entstehung einer depressiven Episode begünstigen. Traumata und schwere Schicksalsschläge sind hier genauso zu nennen wie der Einfluss von psychoaktiven Substanzen (Alkohol, Drogen). Auch chronischer Stress kann die Entstehung der affektiven Störung begünstigen5.