Wie läuft eine Behandlung bei Angststörungen ab?
Viele Menschen, die unter wiederkehrenden Ängsten leiden, scheuen davor zurück, eine Psychotherapie zu beginnen. Sie fragen sich: Welche Therapie bei Angststörung ist die richtige für mich? Wie läuft der Prozess ab und wie lange dauert die Behandlung? Nachfolgend werden die einzelnen Schritte erklärt.
Wer unter Panikattacken oder ständigen Ängsten und Sorgen leidet, kann sich in einem ersten Schritt an den eigenen Hausarzt wenden. Alternativ bieten sich Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie an. Auch in Selbsthilfegruppen sowie bei psychologischen Beratungsstellen erhalten Betroffene erste Informationen und Empfehlungen für konkrete Ansprechpartner.
Ist ein passender Mediziner gefunden, findet zunächst ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch statt. Der Therapeut fragt nach den konkreten Beschwerden sowie nach den Situationen, in denen diese auftreten. Hierbei nutzt er gegebenenfalls Fragebögen, um die Antworten des Patienten besser bewerten zu können. Anschließend kann er eine fundierte Diagnose stellen bzw. die konkrete Form der Angststörung (zum Beispiel generalisierte Angststörung, Agoraphobie oder Panikstörung) definieren. Zudem erstellt er einen individuellen Therapieplan.
Die psychotherapeutische Behandlung beginnt in der Regel mit einem festen Sitzungsrhythmus, meist einmal wöchentlich. Eine Sitzung dauert in der Regel 50 bis 60 Minuten und findet als Gespräch zwischen Patient und Therapeut statt. In dieser Zeit werden Ängste besprochen, Denkweisen reflektiert und neue Strategien erarbeitet.
Bei konkreten, klar benennbaren Ängsten – wie Höhenangst, Platzangst oder sozialer Angst – wird in der Therapie oft eine sogenannte Exposition durchgeführt. Dabei stellen sich Betroffene mit therapeutischer Begleitung bewusst den angstauslösenden Situationen. Diese Methode hilft, die Angst und die Belastungen Schritt für Schritt zu reduzieren und als weniger bedrohlich wahrzunehmen.
Wie lange eine Therapie dauert, hängt von vielen Faktoren ab – zum Beispiel von der Art und Schwere der Angststörung, von Begleiterkrankungen oder auch von den persönlichen Zielen. Manche Menschen profitieren bereits nach wenigen Wochen, andere benötigen eine mehrmonatige oder längere Begleitung.